Whitepaper
Geopolitische Risiken
Von Dr. Til Bünder, Gerold Grasshoff, Emilia Zimermann
Das Wirtschaftsgefüge rund um den Globus wird immer komplexer und Handelskonflikte sowie militärische Spannungen bringen diverse Risiken für die Volkswirtschaften, für Unternehmen und Finanzinstitutionen mit sich. Für Banken ist in einer solchen Unsicherheitslage proaktives Risikomanagement wichtiger denn je. Worauf es dabei zu achten gilt, wie Szenarien definiert, quantifiziert und entsprechende Mitigationsmaßnahmen abgeleitet werden, ist im aktuellen FIRM-Positionspapier Banks Navigating Global Crises: Analysis of Geopolitical Risks and their Impact on the Financial Sector zusammengefasst.
Die Autoren Gerold Grasshoff, Dr. Til Bünder und Emilia Zimermann beschäftigen sich mit den potenziellen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen in China, dem Nahen Osten und dem politischen Kurswechsel der USA. Im Fokus der Analyse stehen deutsche und europäische Banken: Wie wirken sich geopolitische Risiken auf deren Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Geschäfts-, Sanktions- und Cyberrisiken aus? Das Positionspapier bietet einen umfassenden Leitfaden für den Umgang mit geopolitischen Herausforderungen im Finanzsektor.
Künstliche Intelligenz
Von Dr. Jochen Papenbrock, Dr. Sebastian Fritz-Morgenthal, Philipp Adamidis
Im Positionspapier „Herausforderungen und Chancen für das Modellrisikomanagement“ beschreiben die Autoren Sebastian Fritz-Morgenthal, Philipp Adamidis und Jochen Papenbrock, warum die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Banken eine Vielzahl von Vorteilen verspricht – von der Effizienzsteigerung bis hin zur Verbesserung der Entscheidungsfindung. Gleichzeitig bringt der verstärkte Einsatz von KI-Modellen neue Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich des Modellrisikomanagements.
Bisher verfolgte Strategien bedürfen einer fundamentalen Überarbeitung. Das Positionspapier beleuchtet die regulatorischen Anforderungen und Regularien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), der Europäischen Zentralbank (EZB), der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie des EU AI Act. Es zeigt zudem auf, wie sich der erweiterte Einsatz von KI auf das Modellrisiko auswirkt und welche Herausforderungen aber auch insbesondere Chancen dies für das Modellrisikomanagement von Banken darstellt.
ESG – Klimarisiken
Von Dr. Til Bünder, Nicholas Martin
Im aktuellen Positionspapier des FIRM Round Table ESG untersuchen die Autoren Dr. Til Bünder und Nicholas Martin die klimapolitischen Maßnahmen der Europäischen Union (EU) und der Vereinigten Staaten (USA) in Bezug auf deren Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung.
Die Autoren Dr. Til Bünder und Nicholas Martin erläutern, wie sich das deutlich ambitioniertere Regelwerk in der EU auf verschiedenen ökonomischen Ebenen auswirkt, wo sich Chancen ergeben und welche Risiken zu beachten sind. Der Vergleich der Klima- und Energiepolitik der EU und der USA zeigt, dass die USA durch ihren direkten und einfachen Ansatz in der Förderung grüner Investitionen attraktiver werden. Die EU hingegen gefährdet durch ihre komplexere Regulierung sowie die Fragmentierung der Finanzierungsmechanismen ihre führende Position im Bereich der grünen Innovation und Investitionen. Daher ist es entscheidend, dass die EU ihre politischen Rahmenbedingungen so weiterentwickelt, dass die Klimaziele zu erreicht und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit gesichert wird.
Asset Management
Von Christoph Wronka, Jens Hermann Paulsen, Lars Ulbricht Hendrik König und Shahrok Shedari
Aufstrebende Technologien wie die Digital Ledger Technology (DLT) revolutionieren zahlreiche Branchen, darunter auch den Asset-Management-Sektor. Dieses Whitepaper analysiert die jüngsten Fortschritte bei der Anwendung dieser Technologien im Asset Management und gibt einen Ausblick auf die digitale Transformation in den kommenden Jahren.
Die Vermögensverwaltungsbranche nutzt zunehmend digitale Assets und DLT zur Diversifizierung ihres Angebots und zur Verbesserung der operativen Effizienz. Vor allem das institutionelle Interesse an digitalen Vermögenswerten nimmt zu, wodurch sie für verschiedene Anlagestrategien ins Rampenlicht rücken. Das Engagement von Branchengrößen wie Goldman Sachs und BlackRock unterstreicht die Bedeutung dieses Trends. Dieses Whitepaper untersucht die Integration von DLT ins Asset Management, beschreibt die Vorteile wie auch die potenziellen Risiken.
Payments
Risikomanagement und operative
Resilienz im Zahlungsverkehr
Die Bedeutung des elektronischen Zahlungsverkehrs hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Gründe dafür sind technologische Innovationen, fortschreitende Digitalisierung und eine Modernisierung der Marktinfrastruktur. Für Banken stellt die Abwicklung des Konto- und Kartenzahlungsverkehrs daher eine Kernwertschöpfungskette und ein wichtiges Geschäftsfeld dar.
Das Positionspapier zeigt auf, welche Herausforderungen Banken im Zahlungsverkehr aktuell bewältigen müssen. Dazu hat der Round Table eine Umfrage unter FIRM-Mitgliedsinstitutionen durchgeführt, den Status Quo erhoben und wichtige interne sowie externe Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Autoren: Dr. Markus Ampenberger (BCG), Prof. Dr. Tobias Berg (Goethe Universität), Daniel Regending (Deutsche Bank)
Fachbeiträge
Das Ganze im Blick: Die Steuerung des NFR Puzzles
Von Sonia Dribek-Pfleger, Dr. Lorenz Schendel
Während die individuellen Frameworks der nicht-finanziellen Risiken (NFR) mit zunehmenden regulatorischen Anforderungen (z.B. DORA), aktuellen Herausforderungen (Pandemie, Cyber, KI, geopolitische Krisen) und zugleich gewachsenen und dezentral arbeitenden Teams immer detaillierter und umfangreicher werden, leidet zunehmend der Gesamtüberblick über die nicht-finanziellen Risiken. In diesem Artikel zeigen wir sowohl pragmatische Ansätze für erste Schritte als auch ein langfristiges Zielbild zur ganzheitlichen Steuerung der nicht-finanziellen Risiken auf, mit dem Ziel, Konsistenz zwischen den verschiedenen NFR-Daten herzustellen, das NFR-Risikoprofil transparent zu machen und durch eine Fokussierung auf die wesentlichen Risiken hin zu einer effizienten Risikosteuerung zu kommen.
Regulatorische Mehrdeutigkeit und Kreditrisikoanforderungen für die Umsetzung der endgültigen der EU
Von Joo-Yung Lee, Jan Schimmel
Letztes Jahr haben wir die Änderungen am Standardansatz (SA) zur Berechnung der risikogewichteten Aktiva (RWA) für das Kreditrisiko und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Umsetzung diskutiert. Alle Banken, einschließlich der Banken, die den auf internen Ratings basierenden Ansatz (IRB) verwenden, müssen den SA entweder als ihre Hauptkapitalberechnung oder, im Falle von „IRB-Banken“, zur Anwendung der Output-Untergrenze berechnen. Die Vorschriften sind nun in der EU endgültig und sollen am 1. Januar 2025 in Kraft treten und nach einer Einführungsphase bis Ende 2032 vollständig umgesetzt werden.
Übereinstimmung von Zinsrisikomanagement und IFRS Hedge Accounting durch das zukünftige DRM-Modell?
Von Volker Liermann, Oliver Wulle
Das DRM-Modell als das zukünftige IFRS Portfolio Hedge Accounting Modell soll das seit jeher bestehende Spannungsverhältnis zwischen Zinsrisikomanagement auf Portfolioebene und dessen Abbildung im IFRS Abschluss auflösen und die Schwächen des immer noch einschlägigen IAS 39 Portfolio Fair Value Hedge überwinden. Insbesondere aus dem Risikomanagement wird teilweise die Forderung nach einer vollständigen Übernahme der Risikomanagement-Sicht in den IFRS Abschluss vorgebracht. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit eine vollständige Risikomanagement-Sicht in einem IFRS Abschluss möglich bzw. sinnvoll ist.
Quantifizierung des Naturrisikos – herausfordernd, aber möglich
Von Markus Quick, KPMG AG WPG Frankfurt, Dr. Holger Spielberg, Armina Schädle, Tania Jötten
Vor fünf Jahren standen Banken vor der Herausforderung, Klimarisiken zu messen und in ihr Risikomanagement zu integrieren. Nun gewinnt der Biodiversitätsverlust an Aufmerksamkeit und reiht sich neben Klimarisiken in die politische und aufsichtsrechtliche Agenda ein. Die Erfahrungen aus dem Klimabereich bieten eine wertvolle Grundlage für alle Risikomanagementprozesse. Allerdings sind Biodiversitätsrisiken deutlich komplexer und umfangreicher, was bereits bei der Definition und Identifizierung zu Herausforderungen führt. Viele Institute haben begonnen, ihre Portfolios über etablierte Datenanbieter wie Exploring Natural Capital Opportunities, Risks and Exposure (ENCORE) zu bewerten.
IKT-Risikomanagement unter DORA – Einbindung in ICAAP und ILAAP
Von Prof. Dr. Andreas Igl
Die Einführung der Digital Operational Resilience Act (DORA) ab dem 17. Januar 2025 hebt die Bedeutung eines robusten IKT-Risikomanagements auf eine neue Ebene. Als Teil des operationellen Risikos erlangen IKT-Risiken besondere Relevanz. Im Rahmen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) und Internal Liquidity Adequacy Assessment Process (ILAAP) sind operationelle Risiken, einschließlich IKT-Risiken, daher systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Der Beitrag beleuchtet Ansätze zur Approximation und Quantifizierung von IKT-Risiken, analysiert deren Profil mithilfe der Szenariotechnik und erörtert die Auswirkungen von Betriebsvorfällen auf Liquiditätslage sowie mögliche Liquiditätsabflüsse.
Jahrbücher
Jahrbuch 2025
Risikomanagement ist ein Spiegelbild der Themen, die unsere Gesellschaft bewegen. Denn überall da, wo sich neue Entwicklungen bahnbrechen, entstehen Risiken. Nirgends wird das so deutlich wie bei den geopolitischen Entwicklungen, die uns derzeit in Atem halten. Vor zwei Jahren war dies noch ein Thema für Vordenker. Heute ist es das dominierende Risiko mit unmittelbaren Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Jahrbuch 2024
Im FIRM-Jahrbuch 2024 greifen wir die aktuellen Schwerpunkte im Risikomanagement auf. Mehr als 50 Autorinnen und Autoren haben am Jahrbuch mitgewirkt. Sie schreiben über Cyberrisiken, Kryptowährungen, Künstliche Intelligenz und Machine Learning, Reputation, ESG und Governance sowie viele weitere finanzielle und nicht finanzielle Risikothemen. Zudem berichten wir über die Arbeit in unseren Risk Round Tables und stellen die jüngst erschienenen Positionspapiere vor.
Jahrbuch 2023
Im FIRM-Jahrbuch 2023 zeigen wir, wie der Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Praxis gelingt. Mit Beiträgen von 50 Autorinnen und Autoren zu den Themen ESG, Payments, Cyberrisiken, Künstliche Intelligenz und vielem mehr. Dazu Berichte und Positionspapiere aus unseren FIRM Risk Round Tables.
Jahrbuch 2022
Im FIRM-Jahrbuch 2022 erläutern mehr als 50 Autoren aus Wirtschaft und Wissenschaft in ihren Beiträgen und Studien zu ESG-Risiken und Taxonomie, Cyberrisiken, Folgen der Corona-Pandemie, Non Financial Risks sowie Payments und Artificial Intelligence in Banken, welche Entwicklungen das Risikomanagement aktuell prägen.